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Bilder und Berichte zur 1125 Jahrfeier

1125 Jahre Bogel: Jubiläum wird im Juni groß gefeiert

Bogel. Die Ortsgemeinde Bogel wurde vor 1125 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Dieses Jubiläum wird von Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. Juni, gebührend gefeiert. Die vielen Gäste können dann das Ergebnis der langen Festvorbereitung mit vielen Programmpunkten genießen, denn das ganze Dorf ist in die Vorbereitungen eingebunden. Darüber hinaus beteiligen sich auch die Freunde der Partnerschaft aus Couffé und der Freiwilligen Feuerwehr Westhouse aus Frankreich sowie des Männerchores aus Brockum bei Osnabrück. In zahlreichen regelmäßigen Treffen wurde seit Beginn des vergangenen Jahres ein Konzept entwickelt, das sich in den Festtagen niederschlägt. So startet die Jubiläumsfeier am Freitag, 8. Juni, um 19 Uhr mit dem Festkommers in der Mehrzweckhalle. Ortsbürgermeister Arno Diefenbach hat dazu neben einigen Ehrengästen wie Landrat Frank Puchtler und Verbandsbürgermeister Jens Güllering Vertreter des Ministeriums, Mitglieder des rheinland-pfälzischen Landtages und alle Nachbargemeinden eingeladen. Eine ebenso herzliche Einladung gilt natürlich den Bogeler Vereinen, Bürgerinnen und Bürgern. Ohne sie würde die Jubiläumsfeier gar nicht erst zustande kommen, meinte Arno Diefenbach voller Stolz. Der Kommers wird nämlich begleitet vom MGV Liederkranz Bogel 1920, dem Frauenchor Bogel und dem Chor Alegria Bogel. Die Jugendtanzgruppe des Sportvereins zeigt ihre Freude am Tanz wie auch die Seniorengruppe. Aber auch, wer sich nicht gerade auf der Bühne präsentiert wie die Landfrauen und die Kindertagesstätte „Sternennest“, ist auf seine Weise am Programm beteiligt, wie dem Programm zu entnehmen ist. Mit dem Seniorennachmittag der Verbandsgemeinde Nastätten am Montag, 11. Juni, werden aus den drei Festtagen vier. Aber zurück zum Festkommers: Reiner Kuhn hat sich mit der Dorfgeschichte befasst und stellt sie im Detail vor. Ebenfalls ist eine Chronik in Bearbeitung, die am Festkommers vorgestellt wird und käuflich erworben werden kann. Es ist die Fortsetzung des Heimatjahrbuches der 1100-Jahr-Feier, das damals Raimund Krämer, Gerhard Wüst und Edmund Klamp zusammengestellt hatten. Für die neue Chronik zeichnen Raimund Krämer, Andreas Geisel und Arno Diefenbach verantwortlich. Der Kommersabend findet seinen Ausklang mit Tanz für alle zur Musik von Frank Diefenbach. Mit Musik geht es am Samstag, 9. Juni, um 20.30 Uhr in der Gemeindehalle weiter. Das Quartett „Rolf Zwirner & Friends“ dürfte vielen von einem früheren Auftritt in Bogel noch bekannt sein. Sein Repertoire umfasst Rock, Pop, Soul, und Funk – beginnend mit gemäßigter und abwechslungsreicher Musik, die auch empfindliche Ohren nicht direkt erschreckt. Mit Frontmann Collins Peter Nyandele ist mit temperamentvoller Animation und Moderation zu rechnen, die selbst vehemente Nichttänzer auf die Bühne zu bringen vermag. Wer „Dicke-Backe-Musik“, Aprés-Ski-Musik, Ballermannhits- oder Volksmusik erwartet, wird enttäuscht sein. Die Bandmitglieder bezeichnen sich als „gestandene Klassiker auf hohem Niveau“. Musik begleitet auch den Sonntag. Nach dem Gottesdienst um 10 Uhr in der Gemeindehalle mit Pfarrerin Nicole Wiehler spielen die Holzhäuser Musikanten zum Frühschoppen auf. Ab 12 Uhr ist „Tag der offenen Tür“ bei den Bogeler Betrieben (siehe Kasten). Die Kinder des Sternennestes haben ein Theaterstück einstudiert und lieben den Applaus des Publikums. Den ganzen Nachmittag über bieten die Betriebe ihren Besuchern einiges an Verpflegung an. Für Kinder wird an der Mehrzweckhalle eine Hüpfburg aufgeblasen, und auch aus dem Spielmobil der Kreisverwaltung steht Spielzeug zur Verfügung. Angebote des Wein- und Getränkestandes vor der Halle sind für den Veranstalter selbstverständlich, wie auch in der Halle die Kaffee- und Kuchentheke der Landfrauen. Da das Feuerwehrgerätehaus der Mehrzweckhalle angegliedert ist, bietet sich die Präsentation der Fahrzeuge und Geräte wie auch eine Schauübung der Jugendfeuerwehr geradezu an. Welche Tierarten in den Wäldern rundum leben, das können sich die Besucher bei der Waldschule „Wald und Wild“ des Kreisjagdverbandes Rhein-Lahn mit Rolf Friedrich anhand von schönen Präparaten veranschaulichen. Bis zum Abend sorgen die Mühlbacher Musikanten für fröhliche Unterhaltung und Stimmung. Wer sich verlaufen haben sollte oder Fragen hat und bestimmte Betriebe sucht, kann sich vertrauensvoll an einen der vielen Helfer wenden, die an den einheitlichen blauen T-Shirts oder Polo-Shirts mit dem Jubiläums-Logo „Mein Bogel“ zu erkennen sind. Bogeler Bürgerinnen und Bürger können beide Shirts käuflich erwerben. Rhein-Zeitung vom 07.05.2018 - Norbert Schmiedel

1125-Jahr-Feier in Bogel: Einwohner begehen mit vielen Gästen besonderes Dorfjubiläum

Bogel. Die vielen Monate der Vorbereitung zum 1125-jährigen Dorfjubiläum der Gemeinde Bogel mündeten in einen Kommersabend mit Gratulationen und Rückblicken, die sich an der großen Zahl der Festgäste gemessen niemand entgehen lassen wollte. Ortsbürgermeister Arno Diefenbach war nicht nur sehr zufrieden, als er in den mit schnell noch zusätzlichen Tischen und Sitzplätzen erweiterten Saal blickte, er war hoch erfreut. So konnte er neben seinen Bürgerinnen und Bürgern viele Ehrengäste begrüßen, darunter Landrat Frank Puchtler und Verbandsbürgermeister Jens Güllering, viele Ortsbürgermeister und Ortsbürgermeisterinnen der umliegenden Ortsgemeinden, die Gewerbetreibende in Bogel, alle Ortsvereine, die Freunde der Partnerschaft aus Couffé, die Feuerwehrmänner aus Westhouse sowie die Sangesfreunde aus Brockum. Von der Kirchengemeinde wurde Pfarrerin Nicole Wiehler, die im Verlaufe des Kommersabends den Segen Gottes für die Gemeinde erbat, und die 1. Vorsitzende des Annelie Gemmer begrüßt. „Wir sind jetzt alle hier, wir können das Festwochenende nun so richtig beginnen“, rief Diefenbach in den Saal, und der stürmische Beifall gab ihm Recht. Arno Diefenbach hatte noch etwas auf dem Herzen. Er hielt ein grünes Buch hoch, die neue Chronik der Ortsgemeinde Bogel. Sie bietet starke Einblicke in die vergangenen Jahre von 1993–2018 und schließt an das Heimatbuch an, das damals zur 1100-Jahr-Feier in 1993 erstellt wurde. Er konnte Raimund Krämer gewinnen, der auch jetzt wieder maßgeblich an der Fortsetzung beteiligt war. „Das Lob betrifft mich keineswegs alleine“, wiegelte Krämer ab, „wir waren bei der Erstellung des Heimatbuches zu dritt. Leider kann Edmund Klamp (92) heute nicht hier sein, aber Gerhard Wüst (89) sitzt mitten im Publikum.“ Zu ihm eilte Raimund Krämer und überreichte ihm eine der ersten Ausgaben der neuen Chronik mit „großem Dank für die damals hervorragend geleistete Autorentätigkeit.“ Die Bühne verdunkelte sich, Wunderkerzen sprühten, in schönem Schwarz-Weiß-Kontrast bot die jugendliche Tanzgruppe „Stand Up“ des Sportvereins Bogel (SVB) eine Tanzchoreografie, die mit einem gewagten Turmbau endete. Arno Diefenbach stellte die Entwicklung der Gemeinde seit der 1100-Jahr-Feier vor. Das so genannte „Prümer Urbar“ von 883 beweise das Alter der Gemeinde von nunmehr 1125 Jahren. Diefenbach aber beschränkte sich auf die vergangenen 25 Jahre. (Namen der Bürgermeister siehe Kasten) „Unsere Einwohnerzahl mit Hauptwohnsitz ist von 776 im Jahr 1993 auf 772 im Jahr 2017 unbedeutend zurück gegangen, aber neue Baugebiete wurden erschlossen, Straßen im Ortskern neu ausgebaut, der Kindergarten renoviert, einige Gewerbebetriebe wurden aufgegeben, neue geschaffen, und, darauf bin ich besonders stolz, dürften wir in naher Zukunft wieder eine zweite Gaststätte im Dorf haben“. Namentlich genannt wurde die Gaststätte „Zur Post“, die einen neuen Pächter hat. Die Sanierung der Mehrzweckhalle, die Flurbereinigung, der Themenkomplex Wald und Jagd, der Fußweg nach Ruppertshofen, und besonders die Partnerschaften zu Couffé und Westhouse (Frankreich) beleuchtete Diefenbach. Stolz war er auf das 2016 geschaffene Medizinische Versorgungszentrum Mühlbach und das in Eigenregie der Gemeinde installierte schnelle Internet. Die Leistungen der Ortsvereine, wie auch den Bogeler Markt für Ein- und Handgemachtes hob Diefenbach besonders hervor. Wichtig war auch der Hinweis, dass jeden Monat Seniorennachmittage angeboten werden. „Wir haben gemeinsam vieles erreicht, und das feiern wir nicht nur heute Abend.“ Er ging auf das weitere Programm der Festtage ein. Die Gratulationen der Ehrengäste wurden umrahmt von Liedbeiträgen zuerst des Frauenchors Bogel unter Leitung von Margit Luckenbach. „Glocken der Heimat“, was hätte besser zum Kommersabend passen können? Zusammen mit dem Männerchor entstand ein Gemischter Chor, der das schöne „Abendlied“ anstimmte. Im Saal herrschte atemlose Stille, so schön erklangen die Stimmen. Verbandsbürgermeistere Jens Güllering und Landrat Frank Puchtler zogen an einem Strang, als sie von weiteren Förderungen der Dorfentwicklung mit Infrastrukturmaßnahmen sprachen. „Gemeinsam sind wir stark“ mahnte Puchtler den Zusammenhalt an, gestützt auf einen Blick zurück in die Geschichte als Motivation für die Zukunft. Als Oberstes auf der Gratulationsurkunde, die er Arno Diefenbach überreichte, war nicht umsonst der Satz aufgedruckt: „Nur wer seine Geschichte kennt, kann die Zukunft gestalten.“ Er schloss mit einem großen Lob: „Bogel ist eine der Perlen des Rhein-Lahn-Kreises“. Jens Güllering zitierte den Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“ Weiter: „Die Entwicklung der Gemeinde Bogel zeichnet sich durch Stetigkeit und Kontinuität aus. Stillstand ist Rückschritt.“ Beide boten der Gemeinde weiterhin beste Unterstützung an. Andrea Maus hatte mit ihrer Seniorentanzgruppe eine beeindruckende Choreographie einstudiert, die das Publikum in Erstaunen versetzte: „Großartig, was unsere älteren Mitbürger da leisten.“ Hatte Arno Diefenbach schon die vergangenen 25 Jahre der Gemeinde Revue passieren lassen, so vermittelte Rainer Kuhn als Nachtwächter einen ganz andern Blick: „Gründungmitglieder der Gemeindebitte auf die Bühne, als Nachweis gilt die Vorlage einer Geburtsurkunde aus dem Jahr 893 oder früher.“ Das „öder früher“ war ihm besonders wichtig, denn nach seiner Interpretation gibt es die Gemeinde Bogel schon seit etwa 3000 Jahren. Zwei vorgeschichtliche Hügelgräber wären der Beweis. In humorvoller Weise ging der Nachtwächter auf die Bogeler Nachbarn ein, die Kahlärsch, Jabbeler, Penneläppscher, Stick´l, Kuggugg, Molkesüffer und Sauerteigbeutel. Die Besitzverhältnisse der Gemeinde Bogel, „welcher Kaiser, Graf oder Fürst hat wann und wie uns zu Leibeigenen gemacht?“, schilderte Kuhn in allen Farben der jeweiligen Landesflaggen. Tränenrührend war für den Nachtwächter das Schließen des Schwimmbades. „In 1125 Jahren komme ich wieder und berichte, wie die Geschichte weiter gegangen ist.“ „Fröhlich klingen unsere Lieder“ sang der Frauenchor, setze mit dem „Sommarpsalm“ nach, und beim Chor Alegria kamen zu „Sounds of Silence eine Gitarre, das Cajon und das Klavier hinzu, als Rainer Kuhn als Solist brillierte. Gäste, Freunde und Vereine eroberten die Bühne um zu gratulieren, wobei die Freunde aus Couffé alle mit zwei französischen Liedern überraschten: „Das haben wir unterwegs auf einem Rastplatz noch schnell einstudiert“. Den krönenden Abschluss aber machten alle Chöre mit dem Publikum zusammen, als sie das „Bogeler Lied“ anstimmten. Rhein-Lahn-Zeitung vom 11.06.2018 - Norbert Schmiedel

Das Festprogramm